Das Kurhaus und seine geschichte

Schon früh war das Kurhaus Bad Aibling ein kulturelles Zentrum der Region und ist es bis heute geblieben. Es ist ein Ort für kulturelle und gesellschaftliche Ereignisse wie Tagungen, Kongresse und Seminare und bedeutende Konzerte.

 

Geschichte des Kurhauses
Durch die Anerkennung als Bad ging es wirtschaftlich auch mit dem Markt Aibling aufwärts.
Ein "Kur- und Verschönerungsverein" wurde ins Leben gerufen, und in den Gründerjahren um die Jahrhundertwende entstand auch der architektonische Stolz jener Zeit und jeder Stadt, die etwas auf sich hielt: die später oft geschmähten und heute zu neuem Ansehen gelangten Jugendstilvillen. Die entlang der Glonn an der Meggendorfer Strasse stehenden Häuser bilden den einzigen stilistisch reinen Trassenzug der heutigen Kurstadt.

Über einen Steg ist man von da rasch am Kurhaus und im Kurpark. In einer Broschüre von 1908 heisst es dazu: "…Selten wird man so nahe, fast mitten im Ort, von allen Seiten auf zahlreichen gut gepflegten Wegen zugängig, solch prächtige Anlagen finden, wie sie uns in Aiblings Kurpark begegnen...Wie ein prächtiger Rahmen umschließt diese stimmungsvolle Landschaft das Kurhaus. Gar mächtig und breit steht es farbenreich da, blumengeschmückt.“ Diese Beschreibung des Kurparks stimmt auch heute noch.

 

Das neue Kurhaus
Doch das so geschilderte, 1907 erbaute Kurhaus langte den gehobenen Ansprüchen eines sich entwickelnden Kurortes nicht mehr. Ein Um- und Neubau von 1966/67 ließ den oberbayerischen Gebirgsstil des Hauses verschwinden und stellte ein neues Gebäude mit großem Sgraffito über dem Portal hin. Das neue Kurhaus bekam diesem Umbau einen Theaterraum für 800 Personen, eine moderne Bühne und, außer Gesellschaftsräumen, einen kleineren Konzertsaal.

Theater und Konzerte im Kurhaus Bad Aibling

Seit wann in Aibling Theater gespielt wurde, lässt sich nicht genau feststellen. In Szene gesetzte Darstellungen der Passion Christi, wie Oelbergandachten, gab es noch zu Beginn der 19. Jahrhunderts. Ein Aiblinger, Pater Franziskus Lang SJ, schrieb sogar ein in der Theaterwissenschaft berühmtes Buch über das Jesuitentheater des Barock, 1727 erschienen unter dem Titel "Abhandlung über die Schauspielkunst" in München in lateinischer Sprache.
Während und nach dem 2. Weltkrieg gab es trotz der einfachen Bühne gute Aufführungen, denn in einer Zeit der ausgebombten Theater- und Konzertsäle in den Grosstädten besaß ein intakter Saal in der Provinz Anziehungskraft. Bekannte Künstler kamen: Julius Patzak, Gerda Sommerschuh, Hans Hermann Nissen und viele andere. Die Lore-Bronner-Bühne spielte Klassiker, das Philharmonische Orchester Bad Reichenhall kam regelmäßig, oft mit namhaften Solisten.

Doch erst nachdem das neue Kurhaus mit einer Fledermaus-Aufführung in Starbesetzung durch die Münchner Opernbühne in 1967 eingeweiht worden war, wurde Bad Aibling mit einem festen Spielplan zur wichtigsten Theaterstadt zwischen München, Salzburg und Innsbruck. Die Besucher kamen und kommen aus dem Chiemgau, aus Rosenheim, dem Inntal und aus den Landkreisen Ebersberg und Miesbach.

Ganze Ensembles fester Bühnen gaben Gastspiele. Die Wiener "Burg" war da, das "Schwarze Theater Prag", das Tiroler Landestheater. Das Passauer Stadttheater spielte immer wieder mit grossem Erfolg Opern und Operetten. Internationale Folkloregruppen, Chöre und Orchester gastierten in Bad Aibling. Bayerische Dialektstücke, durch bekannte Bühnen oder von begabten Laienspielern der Trachtvereine aufgeführt, machten die Aiblinger Theaterszene abwechslungsreich.


DAS KURHAUS HEUTE

Nach wie vor prägt den Terminkalender die Vielzahl der kulturellen Veranstaltungen. Das Programm reicht dabei von Klassik bis Pop, von Kleinkunst bis Musical und Ballett. Aber auch Tagungen, Messen und Ausstellungen finden regelmäßig statt.

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